Strukturalismus (Wirtschaftstheorie)

Strukturalismus ist ein in den 1950er Jahren in Lateinamerika entstandener entwicklungsökonomischer Ansatz. Als Strukturalismus wird dieser Ansatz bezeichnet, da er sich mit globalen Wirtschaftsstrukturen, Entwicklungshemmnissen und Marktungleichgewichten beschäftigte.[1] Ausgangspunkt war dabei das Beziehungsgefüge in einem Zentrum-Peripherie-Modell der Weltwirtschaft.[2][3] Die lateinamerikanischen Strukturalisten waren die ersten, welche die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Entwicklungsländern (Peripherie) einerseits und den Industrienationen (Zentrum) andererseits systematisch erforschten.

Der Strukturalismus führte zu wirtschaftspolitischen Empfehlungen, die speziell auf die Situation von Entwicklungs- und Schwellenländern ausgerichtet waren. Eine entsprechende Strukturalistische Wirtschaftspolitik wurde maßgeblich von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika (CEPAL (span.) / ECLA (engl.)), insbesondere während der Amtszeit von Raúl Prebisch, vorangetrieben. Sie war in der lateinamerikanischen Wirtschaftspolitik von den 1960er bis Mitte der 1980er Jahre dominierend.

  1. Joseph L. Love: The Rise and Decline of Economic Structuralism in Latin America. In: Latin American Research Review. Bd. 40 Nr. 3 (2005), S. 100–125. S. 101.
  2. José Gabriel Palma: „Structuralism“ In: Amitava Krishna Dutt, Jaime Ros: International Handbook of Development Economics. Edward Elgar Publishing, 2008, ISBN 1-84542-327-5, S. 136.
  3. Vgl. auch Ludwig Schätzl: Wirtschaftsgeographie. 9. Auflage. UTB, 2003, ISBN 3-8252-0782-X, S. 189.

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